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Leseprobe aus "Gottferne - ganz nah"

Gibt es einen Gott? Ja - oder Nein?

Marialuise König: "Gottferne - ganz nah"Gibt es Ihn nach Vorstellungen und Regeln als Schöpfer? sagt der Postbote.

Ich glaube nicht an Gott, fährt er fort. Ich weiß, dass es Ihn gibt. Glauben lässt nur eine diffuse Vorstellung zu wie: eigentlich ja – hm, ich weiß es nicht. Das ist keine Wortklauberei!

Aber wenn ich weiß, dann möchte ich wissen, Stellung nehmen. Stellung, die in ihrer Weisheit von uns nicht gesteuert wird. Uns aber letztlich glücklich werden lässt.

Für die Wissenschaft ist es schwer zu beweisen, dass Gott eine Fiktion ist. Eine Fiktion ist ohne Relativität nicht möglich. Und wenn Illusion möglich ist, gibt es keine Realität. Atheisten entziehen sich ihrer Verantwortung: Verantwortung sich selbst gegenüber in ihrem einschränkenden Verhalten: im Entziehen des Konstrukts, dass es Ihn geben muss.

Wir können jedes Detail hinterfragen und können Gott nicht fassbar deklinieren. Er zeigt sich uns nur in Aspekten, universell in verschiedenen Facetten. Splitterungen und Spiegelungen, da Er Evolution ist und sich darum immer wieder neue Ist-Situationen schafft.

Unser Wunsch, Ihn zu erfassen, schlummert als Provokation in uns: Wir möchten Ihn fassen und beherrschen. Nur die Liebe ist gegenseitig revolutionär beherrschbar. Liebe ist gleichzeitig in allem Erschaffenen vertreten, gleichzeitig auch als Existenz in unserem Ich-Bewusstsein. Durch diese göttliche Liebe kann unser Ich-Bewusstsein gar nicht sterben. So sind wir in unserem Glücksprinzip die eigene Wirkung unserer Ursache.

Revolutionäre Zerstörung ist aber auch unser Element. In der Zerstörung können wir uns aber auch ändern. Ich – in meiner Ich-Bestimmung kann Gott ignorieren, ich kann mich seiner Erfahrung entziehen und schaffe mir meine eigene Hölle, d.h. mein Unglücklichsein. Das ist das Entfernen von der Glücksursache. Auch ein sich wehren gegen Gott sowie Verweigerung ist ein Schaffen unserer eigenen Hölle.

Aber wenn wir Gott personifiziert haben, bekommen wir eine Reaktion. Eine Antwort, auch wenn wir die Antwort zunächst nicht verstehen. Und dass es Ihn geben muss, entspricht dem Prinzip Ursache und Wirkung.

 

Deinen göttlichen Anteil
erfährst Du zu jeder Zeit

In der Annahme dieser Erfahrung
bist Du ein Bestandteil von IHM

Erfahrung als Besitzanspruch
wird nicht gewährt

denn:

verlange nie
was Du nicht kannst 

begehre nie                                
durch Besitzanspruch               
Erfahre IHN durch Leben: 
denn durch Erleben:

gibt ER dir deine Hand
 

Durchsage ’Postbote’

Wohin
ihr Augen wohin:
mit wechselnden Blicken
schließt ihr euch auf
lasst uns die Welt ein
und deckt uns den Tisch
im Lidschlag der Wimpern

hebt ab
hebt über

glückstrunkene Himmel
schmerzlösende Erde
gießen Heil
und Beseeltes über uns aus
 

MariaLuise König